Janis Stübner
Mein Weg begann in der Fotografie – dem Einfangen von Licht und Schatten, um Momente festzuhalten, die über das Sichtbare hinausreichen. Bilder, die größer sind als die Realität und Raum für das Imaginäre öffnen. Diese Faszination für das Spiel mit Licht führte mich schließlich zum Color Grading, wo ich mit Farben eine emotionale Tiefe schaffe, die eine Geschichte spürbar macht. Color Grading ist für mich mehr als Technik; es ist eine Art Alchemie, mit Farben Stimmungen zu wecken und verborgene Schichten in Szenen zu offenbaren.
Parallel dazu widme ich mich dem Studium der Psychologie, besonders der Psychosomatik und Bewusstseinsentfaltung. Hier zeigt sich eine überraschende Verbindung zu meiner Arbeit als Colorist: Sowohl in der Psychologie als auch im Film geht es darum, das Unsichtbare sichtbar zu machen, ohne es gänzlich zu entzaubern. Wenn ich an einem Film arbeite, ist es mein Ziel, das Innenleben einer Geschichte durch Farben fühlbar zu machen – Gefühle, die nicht ausgesprochen, sondern unmittelbar wahrgenommen werden.
So gehören meine beiden Leidenschaften – die Psychologie und das Filmemachen – für mich zusammen. Beide führen zur gleichen Essenz: der Begegnung mit dem Unsichtbaren, dem Geheimnis, das in jeder Geschichte und in jedem Menschen ruht. In jedem Projekt gestalte ich eine Welt, die nicht nur erzählt, sondern berührt – eine Welt, die wie ein Spiegel ist, in dem wir uns selbst begegnen und dabei stets das Geheimnis wahren, das uns formt, uns inspiriert und lebendig hält.

